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 Die USA als Papiertiger (André Gunder Frank) - Teil 2

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BeitragThema: Die USA als Papiertiger (André Gunder Frank) - Teil 2   Die USA als Papiertiger (André Gunder Frank) - Teil 2 Icon_minitimeMi Okt 15, 2008 10:41 am

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USA: Consumer in last resort

Vielleicht werden (sollten? müssen??) die USA jetzt versuchen, wie in den 80er Jahren sich selbst und ihre Verbündeten (inzwischen minus Japan, aber plus Russland?) mit Ausgaben aus der weltweiten Rezession herauszuholen. Die Rezession ist heute aber viel tiefer, gleichzeitig weltweit und droht in eine weltumspannende Depression überzugehen. Die USA müssten wieder eine massive keynesianische reflationäre defizitfinanzierte Ausgabenpolitik (wahrscheinlich Militärausgaben mit dem 11. September als Vorwand) als Lokomotive benutzen, um den Rest der Welt aus seiner ökonomischen Krise herauszuziehen. Die USA sind aber schon für die gesamte Welt der Konsument in letzter Instanz [ironische Anspielung auf den lender in last resort; eine Rolle, die den Zentralbanken oder international lange Zeit den USA zukam], aber nur aufgrund der Ersparnisse, Investitionen und billigen Importe aus dem Ausland, die selbst einen Teil des weltwirtschaftlichen Problems darstellen.

Außerdem könnten die USA zu einer inflationären Politk Zuflucht nehmen, um ihre riesigen und immer weiter wachsenden Auslandsschulden loszuwerden. Aber selbst das könnte - anders als in der oben zusammengefassten vorherigen Phase - nicht verhindern, dass das Handelsbilanzdefizit weiter wächst, besonders, wenn die Marktnachfrage weiter sinkt und im Ausland der Druck steigt, in die USA als Nachfrage(r) der letzten Instanz zu exportieren. Diesmal werden aber keine Kapitalzuflüsse von außen die US-Wirtschaft retten. Im Gegenteil würde der jetzige Abwertungsdruck auf den US-Dollar gegenüber anderen Währungen eine Kapitalflucht aus den USA auslösen: sowohl aus US-Staatsanleihen als auch aus der Wall Street, wo große Kursverluste zu weiteren Preisverlusten und einer Deflation im Weltmaßstab führen, selbst wenn die USA den Versuch einer Inlandsinflation unternimmt.

Politische Ökonomie des Öls

Der Preis des Öls ist noch ein weiteres Haar in der Suppe, dessen Länge und Bedeutung im umgekehrten Verhältnis zum guten oder schlechten Geschmack der Suppe steht. Und die Suppe schmeckt schon schlecht und immer schlechter. Der Weltpreis des Öls war schon immer ein zweischneidiges Schwert, dessen beide Schneiden sich durch eine erfolgreiche alternative Wirtschafts- und Preispolitik entschärfen ließen. Einerseits sind die erdölproduzierenden Volkswirtschaften und Staaten und ihre Interessen auf einen Mindestpreis angewiesen, damit sie ihr Öl produzieren und verkaufen, statt es unter der Erde zu lassen und Investitionen in die Ölproduktion auf bessere Zeiten zu verschieben. Die USA produzieren ihr Öl zu hohen Kosten. Auch wichtige Staaten wie Russland, Iran und besonders Saudi-Arabien brauchen aus wirtschaftlichen und politischen Gründen einen hohen Ölpreis, genau wie die Ölindustrie in den USA. Andererseits ist ein niedriger Ölpreis gut für erdölimportierende Länder, ihre Konsumenten einschließlich ölverbrauchender Produzenten von anderen Produkten, und macht eine staatliche makroökonomische Politik z.B. in den USA möglich, wo niedrige Ölpreise eine gute Politik darstellen und gut für die Wirtschaft sind. Heutzutage scheint die Linie zwischen hohen und niedrigen Preisen bei etwa 20 US-Dollar pro Barrel zu liegen - zum gegenwärtigen Wertpreis des Dollar! Aber anscheinend ist niemand in der Lage, den Ölpreis auf dieses Niveau hochzuschrauben. Der gegenwärtige Konflikt findet schon lange nicht mehr innerhalb der OPEC statt, sondern vorrangig zwischen der OPEC, die heute nur noch etwa 30 bis 40 Prozent des weltweiten Angebots verkauft, und anderen Produzenten, die 60 Prozent liefern, heute vor allem Russland, aber auch die USA selbst, die gleichzeitig ein wichtiger Produzent als auch als einer der größten Märkte sind, obwohl sich das zunehmend nach Ostasien verlagert. Die Rezession sowohl in den USA wie in Asien und die daraus folgende sinkende Nachfrage nach Öl drückt den Preis nach unten. Die Strategie der USA in den Kriegen gegen Afghanistan und Irak besteht darin, möglichst viel Kontrolle über das Öl zu gewinnen und diese in den Regionen Zentralasien, Kaspisches Meer und Persischer Golf möglichst wenig mit Russland zu teilen. Und selbst wenn sich damit nicht der Ölpreis kontrollieren lässt, dient diese Kontrolle als wichtiger geopolitischer Hebel für Manipulationen gegen die vom US-Öl-Import abhängigen Verbündeten in Europa und Japan und letzlich gegen den strategischen Feind der USA in China.

Die USA können den heute und morgen benötigten Mindestpreis des Öls nämlich weder mit keynesianischer reflationärer noch mit inflationärer Ausgabenpolitik weiter stabilisieren. Keine Politik kann langfristig einen Mindestpreis für das Öl garantieren und einen weiteren Preisverfall und damit eine deflationäre Sogwirkung auf andere Preise verhindern. Dies könnte nur eine gesteigerte Weltmarktnachfrage aufgrund einer wirtschaftlichen Erholung - und/oder Begrenzungen des Öl-Angebots. Und eine weitere Deflation wird wiederum die Schuldenlast der schon jetzt stark überschuldeten Wirtschaften der USA, Russlands und Ostasiens, ganz zu schweigen von einigen Ländern Europas und der Dritten Welt erhöhen.

Die politische Ökonomie des Öls wird den Deflationsdruck also wahrscheinlich weiter steigen lassen. Das wiederum würde das vom Ölexport abhängige Russland weiter stark schwächen - was ja heute schon der Fall ist. Diesmal aber würde es auch die Ölindustrie in den USA und ihre ausländischen Partner vor allem in Saudi-Arabien und am Persischen Golf schwächen. Tatsächlich hat der niedrige Ölpreis in den 90er Jahren die einst boomende saudische Wirtschaft schon jetzt in die Krise gedrückt. Die daraus resultierenden spürbaren Einkommensverluste und Arbeitslosigkeit in der Mittelschicht haben breite Unzufriedenheit ausgelöst, die noch zu wachsen droht, und das genau zu einem Zeitpunkt, an dem die saudische Monarchie sowieso mit destabilisierenden Problemen durch ihren eigenen Generationswechsel zu tun hat. Außerdem würde ein niedriger Ölpreis auch neue Investitionen unattraktiv machen, neue Ölproduktion verschieben und potentielle Profite aus dem Verlegen neuer Pipelines in Zentralasien zunichte machen.

Tatsächlich gibt es noch einen dringenderen Grund, warum die USA die irakischen Ölreserven kontrollieren müssen. Diese sind nämlich die zweitgrößten und am wenigsten ausgeschöpften in der Region und bieten ein großes Potential, die Ölproduktion zu erhöhen und die Preise zu drücken. Aber das ist nicht alles und noch nicht einmal der Kern der Sache. Viele waren überrascht, als Präsident Bush Iran und Nordkorea in seine »Achse des Bösen« aufnahm, wenn auch vielleicht nicht ganz so überrascht über den Versuch der USA, einen Putsch und Regimewechsel in Venezuela zu betreiben, das etwa 15 Prozent der US-Ölimporte liefert. Viele fragen sich also, was diese Länder miteinander gemeinsam haben. Gut, drei von ihnen haben Öl, Nordkorea aber nicht. Worin liegt also die Bedrohung, die es für Bushs Achse qualifiziert? Sicher sind weder Geographie noch Bündnisse der Grund (Irak und Iran waren Todfeinde, und Nordkorea spielt nicht in der gleichen Liga). Die Antwort ist einfach und erklärt nicht nur dieses Rätsel, sondern auch die ansonsten ziemlich wirr und verwirrend wirkende Außenpolitik der USA:

1. Irak hat im Jahr 2000 den Preis seines Öls von Dollar auf Euro umgestellt.

2. Iran droht damit, dasselbe zu tun.

3. Nordkorea hat seinen gesamten Außenhandel auf Euro umgestellt.

4. Venezuela hat einen Teil seines Öls aus der Preisfestsetzung in Dollar herausgenomomen und tauscht es stattdessen gegen Waren aus anderen Dritte-Welt-Ländern. Außerdem hat ein alter Freund von mir, der Venezolaner Francisco Mires in der OPEC-Zentrale in Wien, vorgeschlagen, die gesamte OPEC sollte ihre Ölpreise von Dollar auf Euro umstellen! Nichts anderes, kein Terrorismus der Welt, könnte eine größere Bedrohung für die USA darstellen; all diese Maßnahmen und jede einzelne von ihnen würde dem Dollar jede Basis entziehen, denn die Ölimporteure würden nicht mehr Dollar, sondern Euro kaufen, um damit ihr Öl zu bezahlen. Dann würden sie wohl auch ihre Reserven aus dem Dollar herausziehen und in den Euro transferieren. Irak hat an der Umstellung schon etwa 15 Prozent verdient, die der Euro gegenüber dem Dollar gestiegen ist. Außerdem würden die arabischen Ölstaaten, die ihr Öl heute für Papierdollars verkaufen, kaum weiter ihr Geld für militärische Hardware aus den USA ausgeben. Genau dieses Horrorszenario soll durch die amerikanische Besetzung des Irak verhindert werden, und der Iran ist als nächstes dran. Seltsamerweise wird dieses »Detail« über den Öl-Dollar bzw. -Euro von der Regierung oder den Medien in den USA nie erwähnt. Kein Wunder, dass die großen europäischen Staaten gegen Bushs Irak-Politik sind. Diese wird nur von Britannien unterstützt, das selbst ein Nordseeölproduzent ist. Wie doch eine einzige kleine zufällige Information dazu führen kann, dass die anderen Stücke des gesamten Puzzles plötzlich zusammenpassen!

Papiertiger

All diese heute vorhandenen Probleme und Entwicklungen könnten (werden?) der Binnen- und Außen-Wirtschafts- und Geldpolitik der USA den Boden entziehen. Die USA können sich nur noch mit den beiden bekannten Säulen der von Präsident Bush dem Vater nach »Bushs Golfkrieg« gegen den Irak und der Auflösung der Sowjetunion 1991 etablierten »Neuen Weltordnung« schützen. Präsident Bush der Sohn versucht jetzt, die neue Weltordnung seines Vaters (der zweifellos immer noch als eigentliche Macht hinter dem Thron steht) zu konsolidieren, vom Krieg gegen Afghanistan bis zur erneuten Drohung gegen den Irak und dem Versuch von Bush und Putin, eine amerikanisch-russische Entente - oder Achse? - zu etablieren.

Die Dollar-Säule bröckelt. Das tat sie schon nach dem Vietnamkrieg, aber drei Jahrzehnte Flickwerk haben sie bisher stabilisiert. Wie wir aber gesehen haben, bleibt den USA kein ökonomisches Mittel mehr, um die Dollar-Säule aufrechtzuerhalten. Man könnte sie zwar kurzfristig durch eine starke Inflation schützen, indem man noch mehr US-Dollars druckt, um die Schulden der USA zu bedienen, aber damit würde man ihre Stärke erst recht untergraben.

Damit bliebe den USA zur Aufrechterhaltung ihrer politischen Ökonomie und Gesellschaft nur die militärische Säule. Aber sich auf diese zu verlassen, birgt selbst wieder Gefahren. Ganz offensichtlich betrifft das Länder wie Irak, Jugoslawien und Afghanistan und natürlich alle anderen, denen damit unmissverständlich klargemacht wird, dass sie in der neuen Weltordnung der USA nach deren Regeln spielen müssen, wenn sie nicht das gleiche Schicksal erleiden wollen. Aber die politische Erpressung, sich zu den Bedingungen der USA an der neuen Weltordnung zu beteiligen, betrifft auch die Verbündeten der USA - vor allem in der NATO - und Japan. Ausgeübt wurde sie im Golfkrieg (die anderen Staaten zahlten die Ausgaben der USA, so dass diese am Krieg einen Nettogewinn machten), im Krieg der USA gegen Jugoslawien, wo die NATO und ihre Mitgliedstaaten zur Teilnahme genötigt wurden, und im Krieg der USA gegen Afghanistan als Teil der Verkündung von Präsident Bushs neuer Politik. Er benutzte die Terminologie des Kalten Krieges von John Foster Dulles (»Entweder ihr seid für uns, oder ihr seid gegen uns«). Aber die militärisch-politische Erpressung als einzige Strategie, die den USA noch bleibt, könnte auch zum Bankrott der USA führen, wenn die bröckelnde Dollar-Säule nämlich nicht mehr als Stütze funktioniert. Sie könnte auch zu einer »Überdehnung«, wie Paul Kennedy [1] sagen würde, und zu einem »Blowback« der USA, wie die CIA und Chalmers Johnson [2] sagen würden, führen.

Zusammengefasst und schlicht gesagt haben die USA nur noch zwei Stützen, die zugegeben zwar von Weltbedeutung sind, aber möglicherweise trotzdem nicht ausreichen. Es handelt sich um den Dollar und um ihre militärpolitischen Druckmittel. Was den Dollar angeht, bricht das Kartenhaus der spekulativen US-Wirtschaft jetzt schon in den USA selbst zusammen.

Jetzt wird zur weltweiten Aufrechterhaltung der neuen Ordnung die zweite Säule benutzt. Am wichtigsten ist dabei heute vielleicht die vorgeschlagene Entente USA/Russland gegen China statt einer (oder zum Zweck einer?) Verteidigung der USA gegen eine Entente Russland/China (und Indien?). Der Krieg der NATO gegen Jugoslawien bewegte sich in Richtung der letzteren, und der Krieg der USA gegen Afghanistan fördert die erstere. Gott/Allah verhüte, dass irgendeine davon oder ihr heiliger Krieg gegen den Islam uns alle in die Luft jagt oder andere dazu provoziert, dies zu tun.

In jedem Fall kann die imperiale politisch-militärische Erpressungsstrategie der USA immer noch auf diese selbst zurückschlagen, was zeigt, dass diese nicht aus Stärke erwächst, sondern aus der Schwäche eines echten Papiertigers.

www.wildcat-www.de/wildcat/wc_krieg_2003/wk3paper.htm

www.rrojasdatabank.org/agfrank[/justify]
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