Merkel und die Stasi-Spuren. Was ist bekannt? Was wird vertuscht?
Immer wieder erreichen die National-Zeitung Anfragen zur Vergangenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Hierzu stellen wir fest: Uns liegen verschiedene Hinweise und Dokumente vor, die Angela Merkels DDR-Vergangenheit aufarbeiten und belegen. Der Stand unserer Recherchen ist eingeflossen in das FZ-Werk „Wem dient Merkel wirklich?“ (FZ-Verlag, 128 Seiten, 12,90 Euro). Dort finden Sie alles, was an definitiven Fakten in dieser Frage zur Verfügung steht.
Neue Nahrung
In letzter Zeit hat die Diskussion neue Nahrung erhalten. Im „Schweiz Magazin“ (Internet-Nachrichtendienst) war im Sommer die Schlagzeile erschienen: „Deutsche Kanzlerin Merkel ein Stasi-Spitzel?“ Im Text hieß es: „Die deutsche Kanzlerin soll als Stasi-Mitarbeiterin an Bespitzelungen des ehemaligen DDR-Regimekritikers Robert Havemann im Jahr 1980 teilgenommen haben.“ Konkret geht es hier um die Rund-um-die-Uhr-Überwachung Havemanns. Das „Schweiz Magazin“: „Jugendliche im Alter von Angela Merkel haben die Stasiobservation am Grundstück rund um die Uhr übernommen. Zeitweise wurden bis zu 200 Stasiagenten auf das Grundstück angesetzt, und außer Hausarrest hatte Havemann seit 1976 mit einem gekappten Telefonanschluss zu leben. Die Überwachung kostete 740.000 DDR-Mark.“
Der Westdeutsche Rundfunk war vor Jahren im Zuge von Recherchen über die Stasi auf ein Foto gestoßen, das eine junge Frau zeigt. Auf dem Foto soll Angela Merkel zu sehen sein, wie sie sich dem Grundstück Havemanns in der Zeit der Observation und der Isolation von Havemann nähert. Merkel hatte die Verwendung des Fotos seinerzeit verhindert.
Über diesen Bericht des „Schweiz Magazin“ hinaus steht fest, dass die Merkel in der ehemaligen DDR höchst privilegiert war. Als Angela Dorothea Kasner geboren, war sie Tochter des höchst einflussreichen Horst Kasner, der in der DDR ein Fortbildungszentrum der Evangelischen Kirche leitete. Sein Spitzname, „der rote Kasner“, kennzeichnete vor allem seine „intensive Staatsnähe“. In einer Merkel-Biografie (Professor Gerd Langguth) heißt es, dass er „zeitweise Kontakte mit der Staatssicherheit nicht scheute“. Ohne Zweifel trug die Familie der Angela Merkel, insbesondere in Person ihres Vaters, dazu bei, SED-kritische Kirchengeister zu torpedieren und ihren Protest zu bannen, wenn nicht gar zu verraten.
Massiver Einfluss
Der öffentliche Kasner-Einfluss war massiv. Linientreue DDR-Kirchenkreise pflegten in den sechziger Jahren offizielle Westkontakte, waren wesentlich beispielsweise in die finanziell lukrative Häftlingsaustausch-Politik eingebunden, was auch erklärt, warum später mehrere Kirchenfürsten in der vereinigten Bundesrepublik Karriere machten (Stolpe, Eppelmann usw.). Staatssekretär für Kirchenfragen war Klaus Gysi, Vater des umtriebigen linken Politikers.
In diesen hohen Zirkeln der DDR-Gesellschaft verkehrte Kasner-Tochter Angela Merkel, und zwar von Kindesbeinen an. Man hatte zwei Autos, einen Privatwagen und einen Dienstwagen. Merkel-Bruder Marcus empfing die staatlich-sozialistische Jugendweihe und war später noch zu DDR-Zeiten Mitarbeiter des sowjetischen Kernforschungszentrums Dubna bei Moskau. Angela Merkel lernte immer wieder DDR-Höchstrangige kennen und bewegte sich zunehmend sicherer in Kreisen der oberen DDR-Zehntausend: Abitur, Physik-Studium, Heirat, Aufnahme an der Berliner Akademie der Wissenschaften, wo sie 1986 promovierte. Natürlich schmückte sie auch die Reihen der regimetreuen Jugendorganisation FDJ. Auch hier war sie keine Mitläuferin, sondern Sekretärin für Agitation und Propaganda; ein Amt, das sie selbst heute gern als „Kulturbeauftragte“ bezeichnet. Das Schweizer Organ „Zeit-Fragen“ wertet, dass Merkel seinerzeit „eine der wichtigsten Expertinnen für politische Kommunikation in der sozialistischen Diktatur“ gewesen sei. Nachgewiesen ist, dass Angela Merkel nicht nur als Jugendliche, sondern auch noch – ab 1978 – als erwachsene Vollakademikerin an der Akademie der Wissenschaften der DDR, wo man länger als in anderen Bereichen, nämlich bis zum 30. Lebensjahr, der FDJ angehören konnte, bei den roten Blauhemden rührig war.
In solcher Stellung war sie natürlich auch für die Stasi interessant. Man wollte – wie damals üblich – sichergehen, dass junge, aufstrebende Kräfte, sich auch wirklich durch Linientreue auszeichneten. Bei Merkel brauchte sich die Stasi nach entsprechenden Berichten keine Sorgen machen. Im Gegenteil: Ein angesetzter Spitzel lobte ausdrücklich ihre „positive politische Grundeinstellung“.
„Wir waren Außenseiter“
Diskussionen über ihre DDR-Vergangenheit scheut die Merkel stets wie der Teufel das Weihwasser. Ihre seltenen Einlassungen („Wir waren in der DDR Außenseiter“, „Ich lebte in permanenter Auflehnung gegen den Staat DDR“) sind nach dieser Faktenlage schlicht dummes Zeug. Nicht einmal die Protestbewegung, die 1989 zum Fall der Mauer führte, interessierte sie. Erst als die Würfel gefallen waren, die Mauer überwunden und der Machtverlust der SED unumkehrbar war, da schloss sie sich dem „Demokratischen Aufbruch“ an. Der Rest ist bekannt.
Wer aus der Leserschaft dieser Zeitung Angaben machen kann, über Dokumente verfügt oder weiterführende Hinweise zur DDR-Vergangenheit der Angela Merkel hat, die über oben genannte und aufgeführte Faktenlage hinausgehen, den bitten wir, sich mit uns in Verbindung zu setzen: DSZ-Verlag, Postfach 600464, 81204 München.